Der perfekte Rucksack fürs Mountainbiken

Ich packe meinen Rucksack, und nehme mit...

In den nächsten drei Beiträgen möchte ich euch einen Einblick in meinen Rucksack geben und euch berichten, was sich für mich über die Jahre bewährt hat. Wenn man über den Inhalt von Rucksäcken schreibt, muss man aber auch erstmal generell über Rucksäcke schreiben, weil es wirklich viele verschiedene Größen und Modelle gibt. Das passiert in diesem Beitrag. Der zweite Beitrag dreht sich um die Frage: Was muss ich beachten, wenn ich meinen Rucksack packe? Im dritten Beitrag schreibe ich über den Inhalt des Rucksacks.
Bei den vielen verschiedenen Modellen kann man heutzutage leicht den Überblick verlieren.

Welcher Rucksack ist der richtige?

Ein zu kleiner Rucksack ist nervig, weil man doch nicht alles mitnehmen kann, was man möchte oder braucht. Ein zu großer Rucksack füllt sich trotzdem immer und man fühlt sich beim Fahren wie ein Packesel. Am Anfang meiner Enduro-Karriere war ich noch recht leichtsinnig und bin oft ohne Pumpe, Ersatzschlauch etc. unterwegs gewesen. Bei einer Panne war ich dann aufgeschmissen. Heute bin ich (natürlich ;)) etwas älter und schlauer.

Ich würde nicht sagen, dass man immer einen Rucksack dabeihaben sollte, das hängt von dem ab, was und wie lange gefahren wird. Auf einem Downhill-Rennen werde ich kaum jemanden mit Rucksack fahren sehen, weil es normalerweise keine weiten Wege zurückzulegen gibt und es Standpunkte gibt, an denen man immer wieder vorbeikommt. Wenn ich eine Tour mit 45 km Länge in einem unbekannten Gebiet vorhabe, bei der ich keinen Standpunkt mehrfach passiere, könnte ein Rucksack lohnenswert sein. Wenn ich vor dem Biken überlege, ob sich ein Rucksack lohnt oder nicht, muss ich zuerst wissen, was ich vorhabe.

Was sollte man immer im Rucksack haben?

Rucksack hin oder her, ein paar Sachen sollten immer dabei sein:

1. Trinken & Riegel (Verpflegung)
2. Pumpe & Ersatzschlauch
3. Multitool

Etwas zu trinken ist beim Sport Pflicht, Dehydration macht keinen Spaß, wenn man noch nach Hause kommen muss.

Genauso ist ein kleiner Snack Pflicht, denn im Unterzucker lässt die Motorik nach. Wer dadurch einen Sturz riskiert ist leichtsinnig. Schlauch und Pumpe sind wichtig, um unser Bike funktionstüchtig zu halten. Ein platter Reifen ist wahrscheinlich die häufigste Panne am Fahrrad. Wegen einem Platten eine Tour abzubrechen ist nicht cool, weil diese Panne leicht zu beheben wäre. Wenn es hart auf hart kommt, kann man oft auf ein paar Funktionen des Fahrrads verzichten, wenn es nur noch darum geht nach Hause zu kommen. Aber Luft im Reifen ist wichtig, sonst rollts nicht!

Genauso wichtig ist das Multitool. Beispielsweise um lose Schrauben nachzuziehen, was häufiger vorkommt als man denkt. Außerdem braucht man das Multitool mittlerweile oft, um die Räder auszubauen, wenn man den Schlauch wechseln will.

Wir empfehlen dir im übrigen die folgenden drei Multitools von unserem Partner TOPEAK:

Doch lieber einen großen Rucksack?

Wenn ich nicht weiß, was ich vorhabe, entscheide ich mich im Zweifelsfall eher für den großen Rucksack, weil ich so flexibler bin. Manchmal lässt man sich ja auch überraschen ;).

Meistens lohnt es sich vor der Ausfahrt in den Himmel zu schauen und die Wetterprognose für die nächsten Stunden zu checken. Sieht es nach Regen aus? Wie entwickelt sich die Temperatur?

Wenn es regnen könnte, ist eine Regenjacke oft sehr praktisch, Regenhosen trage ich erst bei sehr starkem Regen und niedrigen Temperaturen. Im Herbst und Frühling ist es oft ratsam noch wärmere Kleidung einzupacken. Je nachdem was ich unterbringen muss brauche ich einen größeren oder kleineren Rucksack.

Normalerweise habe ich meine „Essentials“ am Fahrrad, dazu gehört:

1. Multitool mit Kettennieter und Kettenschloß
2. Ersatzschlauch, Pumpe und Schaltauge
3. Tubelesssalamis
4. Kabelbinder
5. Trinkflasche

Wer gerne weniger am Bike hat wird im Zweifelsfall eher zu einem größeren Rucksack greifen, damit meine ich 8-14 Liter Füllvermögen.

Meine Empfehlung für die richtige Rucksackgröße

Für mich reicht bei kleineren Touren, bei denen ich zusätzliches Wasser, eine Jacke oder ein paar Riegel mehr mitnehmen möchte ein ganz kleiner Rucksack mit 2-3 Litern.

Wenn ich größere Touren vorhabe benutze ich meinen großen Rucksack mit 20-24 Liter von Vaude (Moab Pro 22). Mit dem größeren Rucksack kann ich ein zünftiges Vesper und z.B. eine Dämpferpumpe, mehrere Kleidungsstücke und so weiter einpacken.

Für Tagestouren reicht aber auch ein deutlich kleinerer Rucksack mit 12-14 Litern.

Welche Schutzkleidung kommt in den Rucksack?

Protektoren sind im Mountainbikesport in den abfahrtsorientierten Disziplinen nicht mehr wegzudenken (mit Recht!). Wenn ich eine Endurorunde drehe, bin ich mittlerweile auch fast immer mit Rückenprotektor unterwegs.

Bei manchen Rucksäcken sind diese schon integriert, was sehr praktisch ist. Ohne integrierten Rückenprotektor sollte man vorher ausprobieren, ob der Rucksack auf dem Protektor gut sitzt. Passt z.B. der Beckengurt des Rucksacks zum Protektor oder wird dadurch irgendetwas nach oben verschoben?

Wie stelle ich meinen Rucksack richtig ein?

Um einen Rucksack einzustellen, werden alle Gurte gelöst. Zuerst werden die Schultergurte leicht angezogen, danach wird der Beckengurt angezogen.

Anschließend zieht man die Schultergurte vollständig fest, das Gewicht des Rucksacks trägt aber der Beckengurt. Der Brustverschluss wird danach so angezogen, dass die Schultergurte nicht verrutschen, man aber trotzdem leicht atmen kann.

Oben an den Schultergurten kann man den oberen Teil des Rucksacks an den Rücken ziehen. Bevor man den Rucksack anzieht, kann man ihn seitlich mit Einstellriemen zusammenziehen. Dadurch wird der Rucksack etwas kompakter.

Bei manchen Rucksäcken sind diese schon integriert, was sehr praktisch ist. Ohne integrierten Rückenprotektor sollte man vorher ausprobieren, ob der Rucksack auf dem Protektor gut sitzt. Passt z.B. der Beckengurt des Rucksacks zum Protektor oder wird dadurch irgendetwas nach oben verschoben?

Das war’s für’s Erste. Im nächsten Beitrag gehts um das Packen des Rucksacks.

Jojo Rauterberg

Jojo Rauterberg

#fasterforthemaster
Jojo ist nicht nur Racer & MTB-Fahrtechniklehrer, sondern auch Autor und Blogger.

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